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Sonntag, 9. August 2009

02. Etappe: Col d'Ibardin - Sare

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Sonntag, 09.08.2009

2. Etappe Gesamt, 2. Etappe 2009

Distanz: 19,3 Km - Aufstieg: 803 m - Abstieg: 1063 m
Dauer*: 09:00 Std. (11:45 - 20:45 Uhr)
Übernachtung: Camping

*inkl. Pausen


Nachdem sich in der Nacht bei heftigstem Regen neben dem Lagerplatz ein Bach gebildet hat und mein linker Schuh im Vorzelt vollgeregnet ist, hat sich die Abreise etwas verzögert. Start war nach nettem Frühstück um 11:45 Uhr bei leicht zugezogenem Himmel.

Weil ich die erste Etappe bis zum Col d'Ibardin (317 m) abgekürzt habe, mussten natürlich ein paar Meter gutgemacht werden. Zweites Etappenziel war und ist Sare.

Der Höhenschnitt liegt bei 218 m. Hinter dem Col d'Ibardin (317 m) geht es, nach Durchschreiten eines Waldes im Tal entlang eines Bachlaufs, über den Col du Descargahandiko Lepoa (273 m) und anschließend wieder bergab zum Gîte d'Etape 'Mentu Baïta' in Olhette (100 m). Bei meiner Ankunft war niemand dort, das mag aber auch an der Uhrzeit gelegen haben. Sein Pausenbrot kann man dort aber in aller Ruhe essen. Im Anschluss beginnt der 4 Km lange Anstieg zum höchsten Punkt des heutigen Tages, dem Col des Trois Fontaines (563 m). Man könnte von dort noch den Gipfel La Rhune (900 m) besteigen und eine, glaubt man den Beschreibungen, ansehnliche Aussicht genießen. Ich hatte aber noch keine Routine und konnte mich daher noch nicht mit Dingen wie dem Verlassen der Route auseinandersetzen, deshalb habe ich diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen. Außerdem sind es von dort noch gute 5 Km bis Sare, wobei noch ca. 500 Höhenmeter abgestiegen werden müssen. Zu Beginn des Abstieges überschreitet man die Bahngleise des Petit Train de la Rhune, der bis zur Gipfelstation fährt. In Sare befindet sich der Campingplatz La Petite Rhune im südlich gelegenen Ortsteil Lehenbizkai.

Aus dem Notizbuch:
Erst leichter, dann immer steiler werdender Abstieg zu einem Bachlauf. Der Weg sieht aus wie eine alte Römerstraße; die Anordnung und Größe der Steine scheinen eher gewollt als zufällig zu sein. Alles in allem ist der Weg aber ziemlich rumpelig, weil er im Frühjahr bestimmt vom Bach mitbenutzt wird.
An den (wieder spanischen) Ventas habe ich mich trotz wirklich guter Markierungen das erste Mal verlaufen. Ich bin geradeaus weiter, statt über die Brücke auf der Linken zu gehen. Ich habe sogar noch einen Passanten nach dem Weg gefragt, der mich aber in meinem Glauben, geradeaus wäre die richtige Richtung, noch bestärkt hat. Als ich die nächsten fünf Minuten aber keine Markierungen mehr gesehen habe, bin ich doch etwas stutzig geworden und habe mich bei der nächsten Venta nach dem Weg erkundigt. Der Betreiber war sehr nett und hilfsbereit, aber der französischen Sprache nicht mächtig (klar, wir waren ja auch etwa 150 m hinter der Grenze…). Ich glaube, er wollte mich einen "kürzeren Weg" nach Olhette entlang schicken. Non, merci. Jedenfalls konnte ich danach sicher sein, dass ich tatsächlich falsch war, bin deshalb zur letzten bekannten Markierung zurück und habe, dieser folgend, die Brücke überquert.
Der korrekte Weg führte durch Wald sehr steil auf den Col du Descargahandiko Lepoa (273 m) mit grandiosem Ausblick auf den Gipfel La Rhune/Larrun (900 m) und die Gipfel in der Umgebung, sogar auf den Atlantik am Horizont. Von dort 20 Min. Abstieg zum Gîte d'Etappe in Olhette. Ankunft: 14:15. Füsse lüften, essen (das Brot, welches ich in Köln am Hauptbahnhof gekauft habe, schmeckt noch immer), erste Blasen verarzten.
Nach Olhette
Olhette Gîte d'étapePferde
So, jetzt ist es bereits 14:40 Uhr und ich würde heute noch gerne in Sare ankommen, also geht's langsam mal weiter. Nächste eingeplante Pause auf der Abzweigung zur La Rhune. Die Abzweigung befindet sich auf 563 m, ich bin derzeit am Gîte nur auf 100 m. Jetzt fängt's an, spaßig zu werden.
Der Aufstieg hatte es echt in sich. Aber der Ausblick war das, trotz empfundener Hitze, drei Mal wert. Oben kurze Rast (gewohntes Pausenprozedere) und weiter.
Der Anstieg auf den Gipfel der La Rhune wäre sicher ein Schmankerl gewesen, aber ich hatte ja auch so bereits einige Kilometer aufzuolen. Außerdem wollte ich noch bei Tageslicht im Tal sein, womit ich rückblickend betrachtet ausreichend gefordert war. Am Halt des Petit Train de la Rhune habe ich kurz überlegt, ob ich die nächste Fahrt abwarten soll, habe mich dann aber doch dagegen entschieden.
Train de la RhuneAbstieg nach Sare
Der Abstieg nach Sare war etwas einfacher als der Aufstieg, aber sehr steinig. Die Steilheit der Wege ist nicht zu unterschätzen, das habe ich heute gelernt. Kurz vor Erreichen der ersten Ausläufer von Sare musste ich mich erst einmal auf einem Baumstamm etwas verschnaufen und die Gelenke entlasten. Bis zum Ort waren es aber noch einige Meterchen bergab.
HütteSare
18:00 Uhr Ankunft in Sare. Dort hat mich ein Pizza-Auto erwartet, welches ich gerne in Anspruch genommen habe. Gegessen wurde im Freien auf einer Brücke, seh rmalerischer Platz.
Danach ging die Odyssee der Campingplatzsuche los. Eingezeichnet ist er, aber irgendwie muss Sare merkwürdig geschnitten sein. Plötzlich war ich auf dem GR8 in Richtung Norden (gleiche Markierung wie der GR10), dabei wollte ich doch nach Süden. Entsprechend unschön war dann der Marsch in die Gegenrichtung. Der Betreiber hat mich später, nachdem ich ihn aus dem Bett geklingelt habe, gefragt, wo ich denn langgelaufen wäre. Als ich es ihm erklärt habe, hat er nur mit dem Kopf geschüttelt. Naja, was soll's, hab's ja schließlich (um 20:45 Uhr) doch gefunden. Man muss dazusagen, dass der Platz etwas außerhalb von Sare liegt (La Petite Rhune). Was natürlich keine Entschuldigung ist, aber in den Bergen passiert mir sowas nicht.
22:40 Uhr: Mittlerweile bin ich satt, sauber und fertig für die Nacht.
Der Plan für morgen: Nach Sare, einkaufen für zwei Tage, Internetcafé (hab's schon gesehen, hatte aber zu), dann weiter über Aïnhoa zumr teilweise bewirtschafteten Cabane Gaineko Borda hinter dem Col des Trois Croix (513 m).
Ach ja, was ich gar nicht erwähnt habe: Der Betreiber hat mich und noch einen weiteren Randonneur auf dem Kinderspielplatz untergebracht, weil er absolut keinen Platz mehr hatte. Nicht tragisch, seit 22:00 Uhr herrscht Nachtruhe. Jedenfalls ist der andere Kerl heute Morgen(!) in Hendaye los, will morgen nach Bidarray. Da will ich erst übermorgen sein.
So, dann mal gute Nacht, morgen um 8/9 Uhr geht's los.
Wegpunkte:

Campingplätze

Camping "La Petite Rhune", Sare, 95 m (43°18'6.87"N, 1°35'15.04"W)


Etappenorte

Sare, Camping "La Petite Rhune", 61 m (43°18'46.18"N, 1°34'49.13"W)


Gîtes/Refuges

Olhette, Gîte d'Etape Manttobaita, 100 m (43°19'55.11"N, 1°39'37.07"W)


Markante Orte

Venta d'Inzola, 115 m (43°18'48.03"N, 1°40'4.41"W)


Ortschaften

Sare, 61 m (43°18'46.18"N, 1°34'49.13"W)


Pässe

Col du Descargahandiko Lepoa, 273 m (43°19'7.27"N, 1°39'27.00"W)
Col des Trois Fontaines, 563 m (43°18'58.89"N, 1°37'34.95"W)


Verfasst: 10.08.2009; Überarbeitet: 05.04.2012

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