-== ZUM INHALT ==-Dienstag, 22.06.2010
21. Etappe Gesamt, 2. Etappe 2010
Distanz: 15 Km - Aufstieg: 1531 m - Abstieg: 311 m
Dauer*: 07:45 Std. (09:15 - 17:00 Uhr)
Übernachtung: Biwak
*inkl. Pausen0830/902/16/Cauterets*
Ich brauche morgens zu lange... 7 Uhr aufgestanden. Sachen sind gepackt, aber das Zelt steht noch und ich muss noch einkaufen, was ich gestern übers Blog schreiben vergessen habe. Als es mir wieder eingefallen ist, waren die Läden geschlossen.
7,5 Std Fussmarsch liegen vor mir bis zur Refuge.
0915/902/16/Cauterets
Das Zelt ist abgebaut, alle Einkäufe sind erledigt. Ich sitze jetzt (fast) fertig verpackt vor dem Rathaus von Cauterets. Das Baguette muss noch irgendwie verstaut werden und Wasser ist nicht griffbereit. Ich befürchte, dass das heute spät werden könnte...
1235/1496/22/Pont d'Espagne
Diese Befürchtung trage ich weiter mit mir. Planmässig wollte ich bereits vor einer Stunde hier sein (schon unter Berücksichtigung der verspäteten Abreise)... Egal!!! Ich bin JETZT hier! Hoffentlich bekomme ich beim Refuge später auch noch den Platz, den ich reserviert habe... Themawechsel.
Der Weg von
Cauterets zur
Pont d'Espagne - der blanke Wahnsinn. Zunächst bergauf aus dem Ort heraus zu den Thermen von
Pauze-Vieux auf den
Chemin des Pères. Von dort hat man gelegentlich durch die Bäume hindurch einen guten Blick herab ins kommende
Val de Jéret mit seinen vielen Wasserfällen.
Wenige Km später geht es dann wieder einige Schritte abwärts zu einer Brücke, bei deren Überquerung man eine Zwangsdusche von einem Wasserfall abbekommt, der bis dahin im Verborgenen liegt
(Cascade du Lutour). Eindrucksvoll.
Man erreicht einen großen Parkplatz, hinter welchem sich die Grenze zum Nationalpark befindet. Dort geht es einige Kilometer entlang des
Chemin des Cascades, der seinem Namen wirklich alle Ehre macht. Er führt entlang eines reissenden Gebirgsflusses (der
Gave du Marcadau), der an sämtlichen Windungen einen Wasserfall zu bieten hat (entsprechend steil ist der Weg). Hier an der
Pont d'Espagne das gleiche, wenn nicht sogar ein noch beeindruckenderes Bild.
1422/1731/20/Lac de Gaube
Den schneebedeckten Gipfel des
Vignemale im Blick, bei gefühlten 48°C in der prallen Sonne am Ufer des
Lac de Gaube. Der strapaziöse Aufstieg hierher ist quasi vergessen.
In der hier ansässigen Restauration gibt es leider kein Telefon, weshalb ich meine Reservierung im
Refuge Bayssellance leider nicht stornieren kann. Bis dorthin werde ich es definitiv nicht mehr schaffen. Vom
Refuge des Oulettes aus wären das noch 600 Meter Aufstieg - heute nicht mehr zu schaffen. Ich muss ja auch erst beim
Refuge des Oulettes ankommen, das dauert auch noch min. 1,5 Stunden.
1720/2151/26/Refuge des Oulettes de Gaube
Un-glaub-lich! Geschafft. Fertig. Sehr froh, hier zu sein. Aussicht - fantastico! Vor mir ragt die Nordwand des
Vignemale weitere 1000 Meter empor.
Bin zum Frühstück und zum Abendessen im Refuge angemeldet, geschlafen wird im Zelt auf dem Biwakplatz nebenan. Da ich heute Morgen in Cauterets schon im Zelt gefroren habe, werde ich dickere Klamotten anziehen - wofür habe ich die lange Ungerbotz schliesslich dabei?
Der Hüttenwart wirkt ein bisschen grantig, weil ich sehr lange hin und herüberlegt habe, wo ich übernachten und welche Mahlzeiten ich gerne buchen würde. Nachdem er mir zu allen Kombinationsmöglichkeiten den Preis genannt hat, bin ich gegangen. Nein, Spass. Aber DAS Gesicht hätte ich gerne gesehen :)
Der Aufstieg - anstrengend, aber sehr, sehr schön. Immer wieder andere Kombinationen aus Vignemale, Schneefeldern, Wasserfällen, Bachläufen etc. Mir ist sogar ein Murmeltier vor die Linse gelaufen. Da fehlen mir die Worte.
2112/2146/13/Refuge des Oulettes (Zelt)
Das Zelt steht unmittelbar zu Füssen des Vignemale. Ich komme gerade vom Abendessen zurück. Es gab eine Gemüsesüppé, ein (dünnes) Stück Schweinefleisch, Ofenkartoffeln mit Champignons (aus der Dose), dazu Brot und zum Nachtisch Käse und ein Stück Trockenkuchen. Und Wasser. Alles sehr, sehr lecker.
Es haben mich alle sorgenvoll angeschaut, als sie verstanden haben, dass ich nicht im Haus, sondern im Zelt schlafe. Es könnte doch arg kalt werden, aber ich bin gut vorbereitet - denke ich. Alle Schotten dicht, lange Unterhose und lange Socken, dazu Unterhemd, Fleecejacke und Mütze. Der Schlafsack wird über beide Ohren gezogen und festgezurrt. Ich habe das vorhin eine Weile ausprobiert und noch ist mir ganz schön warm. Aber das ist es draussen verhältnismässig auch noch. Harren wir mal der Dinge, die da kommen. Wecker steht auf 0530, Frühstück gibt's um 0700. Ich möchte dann schon abmarschbereit sein.
*Uhrzeit/Höhe (m)/Temparatur/Ort
Wegpunkte:BiwakplätzeOulettes de Gaube, 2151 m (42°47'28.91"N, 0° 8'35.92"W)
EtappenorteOulettes de Gaube, 2151 m (42°47'28.91"N, 0° 8'35.92"W)
Gîtes/RefugesRefuge des Oulettes de Gaube, 2150 m (42°47'34.18"N, 0° 8'29.17"W)
Markante OrteAnciennes Thermes de Pauze-Vieux, 1140 m (42°53'15.96"N, 0° 6'38.72"W)
Cascade du Lutour, 1110 m (42°52'15.98"N, 0° 6'24.99"W)
Pont d'Espagne (42°51'3.82"N, 0° 8'23.61"W)
SeenLac de Gaube, 1725 m (42°49'52.01"N, 0° 8'19.78"W)
Verfasst: 24.06.2010; Überarbeitet: 22.06.2015
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